Mieter

Auf dem Weg zur neuen Wohnung – Teil 2: Die Besichtigung

15.01.2021

Es ist so weit: Sie haben eine oder auch mehrere positive Rückmeldungen bekommen und der erste Besichtigungstermin steht an. Auch wenn das allein schon Anlass zur Freude sein kann, gibt es bei der Besichtigung einiges zu beachten. Die richtigen Unterlagen und ein guter erster Eindruck erhöhen die Chancen auf die Wohnung enorm.

Worauf es bei den Unterlagen ankommt

Denn wahrscheinlich sind Sie nicht der einzige Interessent, der zu einer Besichtigung der Wohnung eingeladen wird. Mit einer guten und ausführlichen Vorbereitung sind Sie aber auf der sicheren Seite und können von der Konkurrenz ganz unbeeindruckt bleiben.

Während die einen Vermieter eine Selbstauskunft fordern, erwarten andere ausführlichere Unterlagen, die eher einer Bewerbungsmappe ähneln. Ihre Unterlagen sollten vollständig sein, wobei Sie hierbei in jedem Fall bei der Wahrheit bleiben müssen. Auch wenn die Unterlagen nicht direkt vom Vermieter verlangt werden, ist es von Vorteil, diese dennoch vorab zu versenden oder beim Besichtigungstermin mitzubringen, um einen Vorsprung zu haben.

Üblicherweise sollten Ihre Unterlagen eine Bescheinigung zur Mietschuldenfreiheit vom vorherigen Vermieter, eine Schufa-Auskunft, eine Kopie des Personalausweises sowie die letzten Gehaltsabrechnungen beinhalten. Bei Bedarf, beispielsweise als Studierender oder Auszubildender, sollte zudem eine Bürgschaft vorliegen. Es mag absurd klingen, aber fertigen Sie ruhig eine Bewerbungsmappe an, die zusätzlich einen Steckbrief beziehungsweise Lebenslauf enthalten kann oder auch ein Motivationsschreiben. Sie werden sehen, dass sich die Mühe häufig lohnt. Eine kompakte und übersichtliche Mappe ist gleichermaßen bei Vermietern und Maklern beliebt.

Wie Sie bei der Besichtigung am besten auftreten

Wie bei den Unterlagen, die dem eines Job-Bewerbers ähneln können, sollten Sie Ihr Verhalten bei der Besichtigung ebenfalls dahingehend anpassen. Auch hierbei sind Pünktlichkeit, gute Umgangsformen sowie ein gepflegtes Äußeres angebracht. Details sind wichtig: So kann es beispielsweise bereits einen guten Eindruck hinterlassen, zu fragen, ob Sie die Wohnung mit Schuhen betreten dürfen. Weniger gut kommt dagegen ein großes Gefolge an, das von Ihnen bei der Besichtigung mitgebracht wird. Ebenfalls positiv ist es, Fragen zum Objekt zu stellen. Dies verschafft Ihnen nicht nur einen guten Überblick sowie wesentliche Informationen, sondern zeugt zudem von Interesse und Selbstvertrauen.

Doch Vorsicht! Wer Fragen stellt, sollte die Wohnungsanzeige im Vorfeld gut gelesen haben. Wird die gestellte Frage darin nämlich bereits beantwortet, erzielen Sie den gegenteiligen Effekt und wirken schlecht vorbereitet. Machen Sie sich daher vorab Notizen zum Objekt, um darauf aufbauend mögliche Fragen zu finden, die für Sie auch wirklich von Interesse sind. Dabei kann es sich zum Beispiel um den Zustand der Wohnung zum Zeitpunkt der Übergabe handeln, um die Größe von Keller oder Dachboden, oder auch um Fragen zur Mieterschaft und dem allgemeinen Umfeld. Ebenfalls ratsam kann es sein, sich die Umgebung bereits im Vorfeld anzuschauen, um Ihre Fragen noch zielgerichteter werden zu lassen.

Sie sollten sich jedoch darauf einstellen, dass auch Ihnen Fragen gestellt werden können. Grundsätzlich sind Sie nicht gezwungen, jede Frage zu beantworten. Was jedoch vom Vermieter gefragt werden darf und auch wahrheitsgemäß beantwortet werden muss, da es sonst später zur Kündigung des Mietverhältnisses führen kann, sind Fragen zum Alter, dem Einkommen, Kindern, dem Familienstand sowie zur beruflichen Laufbahn und dem Vorhandensein von Haustieren. Auch hier kann eine gute Vorbereitung Gold wert sein.