Gestern diskutierten zahlreiche Branchenexperten beim Bauträger Business Brunch von Hermann Immobilien zu den aktuellen Entwicklungen des Immobilienmarktes in der Rhein-Main-Region.
Zusammen mit Oliver Klink, Taunus Sparkasse; Wolfgang Ries, Bien-Ries Ag; Frank Alexander, Hermann Immobilien GmbH und Erich Varnhagen, Sahle Wohnen GmbH diskutierte Thomas Meyer die kurz- und mittelfristigen Immobilientrends der Region.
Dabei vertrat Thomas Meyer, Vorstandsvorsitzender der WERTGRUND Immobilien AG, folgende Thesen:
- «Als Reaktion auf die rasante Preisentwicklung setzen institutionelle Investoren nicht mehr länger nur auf die B-Städte. Das hat sich komplett geändert: Renditen spielen zwar weiterhin eine Rolle, doch rückt die Sicherheit in den Vordergrund. Und da sind natürlich die TOP-7-Städte und insbesondere das Rhein-Main-Gebiet sehr gut aufgestellt.»
- «Die aktuelle Frage ist, wenn der Immobilien-Boom mal aufhört, bin ich dann noch an einem Standort investiert, an dem ich nachhaltig vermieten kann? Wo ich später auch mal wieder Objekte verkaufen kann? Und deswegen haben wir auch in den letzten zwei Jahren zunehmend im Rhein-Main-Gebiet investiert.»
- «Institutionelle Investoren investierten in der Vergangenheit hauptsächlich in Bestandsobjekte, denn die Preise sind dort niedriger und das Mietsteigerungspotenzial höher als bei Neubau. Das hat sich nun geändert, denn die Preise für Bestandsimmobilien sind stärker gestiegen als im Neubau, was den Neubau für Investitionen attraktiver macht»
- «Wir beobachten bei unseren Investoren momentan den Trend: Ab in die Großstädte, vor allem in das Rhein-Main-Gebiet, unter anderem weil es eine große, wirtschaftlich attraktive Region ist. Und zum Rhein-Main-Gebiet gehören für uns eindeutig auch Mainz und Darmstadt, die häufig unterschätzt werden. Diese haben sich in den letzten Jahren prächtig entwickelt. Sowohl auf der Seite der Immobilienwerte als auch bei der Mietentwicklung.»
- «Die Trends gehen, auch im Rhein-Main-Gebiet, hin zu Neubau und Projektentwicklungen bzw. zu Forward-Deals. Es geht wieder zurück zu den Top-7-Städten.»
- «Der Knackpunkt bei der aktuellen Verschärfung der Mietpreisbremse ist es, dass die Vormiete offengelegt werden muss bzw. die anderen Ausnahmetatbestände. Haben aber die Mieter im jetzigen Marktumfeld das Selbstbewusstsein zu fragen: Warum ist die Miete so teuer? Zeig mir mal die Vormiete. Denn dazu muss er sich mit dem Mietpreisspiegel auseinandersetzen, Vergleichsmiete ausrechnen etc. Hinzu kommt: In Frankfurt sowie auch in anderen Städten haben wir auf eine Wohnungsanzeige hin um die 200 Bewerber. Die Mieten wird die Mietpreisbremse auch weiterhin nicht bremsen.»
- «Wir und unsere Investoren sehen den öffentlich geförderten Wohnungsbau aber auch den preisreduzierten Wohnungsbau je nach Bundesland als sehr attraktive Assetklasse an. Das war lange Zeit aufgrund der niedrigen Renditen nicht so. Da jedoch derzeit die Sicherheit bei den Investments im Vordergrund steht, hat sich das Blatt gewandelt.»