Der mehr oder weniger freiwillige Verzicht auf russisches Erdgas hat die Preise für den fossilen Brennstoff massiv steigen lassen. Schon jetzt senken viele Menschen die Raumtemperatur unter das Wohlfühlniveau. Andere halten nach alternativen Heizmethoden Ausschau. Nummer eins auf der Liste: Pelletkessel. Welche Vorteile sie haben und was es dennoch zu beachten gilt, haben wir im Folgenden für Sie zusammengefasst.
Umweltfreundlich, preisstabil und vom Staat gefördertFür das gute Gewissen ist eine Pelletheizung definitiv von Vorteil. Zunächst werden Pellets aus einem nachwachsenden Rohstoff gewonnen und sind als Abfallprodukt der Holzindustrie energiearm in der Herstellung. Zwar wird bei der Verbrennung CO2 freigesetzt, doch das haben die Bäume im Laufe ihres Lebens durch die Umwandlung von CO2 in Sauerstoff schon wettgemacht. Deshalb gelten Holzpellets als CO2-neutral.
Die Versorgungssicherheit mit Pellets ist das ganze Jahr über gewährleistet. Und auch preislich haben sie klare Vorzüge. In den vergangenen zehn Jahren kosteten sie im Schnitt 35 Prozent weniger als Heizöl. Die gelegentlichen, mäßigen Preisschwankungen hängen in der Regel mit der regional produzierten Menge zusammen. Da die Preise im Sommer oft sinken, lohnt sich die Bevorratung für den Winter insbesondere in der warmen Jahreszeit.
Die Förderungen, die das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für die Umstellung einer Heizanlage auf Pellets gewährt, sind beachtlich. Mindestens 3.000 Euro gibt es für den Kesseltausch, 500 Euro für die Montage eines Pufferspeichers und mindestens 2.000 Euro für die Errichtung eines Pelletofens mit Wassertasche. Die restlichen Anschaffungskosten können mit dem KfW-Förderprogramm 167 günstig finanziert werden.
Raumgreifend, wartungsintensiv und nicht immer leiseDer hohen Förderung steht allerdings ein stattlicher Anschaffungspreis gegenüber. Für eine komplette Anlage mit Pelletkessel, Pufferspeicher, Lager, Fördersystem und Installation müssen zwischen 20.000 und 25.000 Euro veranschlagt werden. Dass die Vielzahl an Komponenten einigen Platz beansprucht, liegt ebenfalls auf der Hand. Außerdem muss die Asche regelmäßig auf dem Kompost entsorgt werden. Und alle sechs Wochen gilt es Brennkammer und Brenner auszusaugen. Wer es gern leise mag, sollte beachten, dass der Pellettransport über Förderschnecke oder Saugsystem nicht geräuschlos vonstattengeht.
Entscheidend ist, was zu Ihnen passtEs ist wie so oft eine Frage des Abwägens. Eine Ölheizung mit einer Pelletheizung zu ersetzen, kann durchaus sinnvoll sein. Dank des nicht mehr benötigten Öltanks ist der nötige Platz vorhanden. Bei solider Deckendämmung dringen Geräusche aus dem Keller kaum bis ins Erdgeschoss. Generell sollten Sanierungszustand und -ziel, persönlicher Wärmebedarf und die allgemeinen räumlichen Gegebenheiten in die Entscheidung einfließen.
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