Kaum einer kommt heute noch auf die Idee, eine Wohnung am schwarzen Brett der Universität oder in der Zeitung zu suchen oder anzubieten. Gerade der WG-Markt stützt sich auf digitale Angebote, um passende Mitbewohner zu finden und den organisatorischen Aufwand bis zum Einzug möglichst klein zu halten. Mit den wachsenden technischen Möglichkeiten entwickeln sich auch die Algorithmen von Matching-Prozessen.
WGCatch – Swipe Dein ZimmerMit WGCatch soll die anstrengende Suche nach einer Wohngemeinschaft und den damit einhergehenden WG-Castings und Persönlichkeitstests zum Spaßfaktor werden. Das Unternehmen folgt dabei dem Trend der Swipe-Dating-Apps wie Tinder, die Menschen mit einem Wischen nach rechts oder links zusammenführen – oder eben auch nicht.
Anhand von Algorithmen werden die Wohnungssuchenden und Inserate verglichen. Für beide Parteien ist es daher nötig, ausführliche Informationen über Geschlecht, Beruf, Hobbys und Gewohnheiten anzugeben. Je detaillierter das Profil, desto größer die Chance, dass ein Match zustande kommt. Denn auf diese Art und Weise werden den WG-Anbietern nur Suchende angezeigt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit den Ansprüchen der Wohngemeinschaft genügen. Entsprechend einfacher wird es auch für die Wohnungssuchenden.
Badi – über den Chat zum WohnungsschlüsselBei Badi handelt es sich um ein PropTech-Unternehmen, das seit 2015 Vermieter und Wohnungssuchende mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zusammenbringt. Nach der Expansion über Barcelona, London und Paris ist die App nun auch in Berlin anwendbar.
Wie bei WGCatch funktioniert die Wohnungssuche über den Informationsaustausch von Inserierenden und Bewerbern. In einer profileigenen Galerie werden Fotos der verfügbaren Wohnräume präsentiert, auf der anderen Seite, also der der Suchenden, können private Eigenschaften und Präferenzen angegeben und eingesehen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt gleicht der App-Aufbau vielen anderen Anbietern, doch nach Erstellen der Profile greift ein Algorithmus, der beide Parteien passend zueinander matcht. Erst nach einer Übereinstimmung kann der Zimmersuchende dem potenziellen Vermieter eine Chatanfrage schicken, und sobald dieser akzeptiert, können beide bezüglich des Inserates kommunizieren.
Beide Anwendungen geben natürlich kein Versprechen für einen unterzeichneten Mietvertrag. Sie erleichtern aber dennoch das schier endlose Scrollen und beugen demoralisierenden Absagen vor.
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