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Der Bausparvertrag – ein Allrounder?

22.11.2018

Der Bausparvertrag ist eines der beliebtesten und meist verbreiteten Finanzprodukte in Deutschland. Über 27 Millionen Bausparverträge zählte die Deutsche Bundesbank allein im August 2018. Dabei bieten sich Möglichkeiten zur Sicherung günstiger Bauzinsen, zum Sparen oder zum direkten Erwerb einer Immobilie. Auch als Instandhaltungsrücklage und für Modernisierungen lässt sich die Anlage nutzen. Ob ein solcher Vertrag sinnvoll ist, hängt allerdings von verschiedenen Kriterien ab. So sollte man sich vorher im Klaren sein, für welche Zwecke man ihn nutzen möchte oder ob ein anderes Finanzprodukt nicht besser geeignet ist.

Was ist ein Bausparvertrag?

Primär schließen Anleger einen Bausparvertrag ab, um darüber den Bau oder Kauf einer Immobilie zu finanzieren. Ein Bausparvertrag ist ein Bauspardarlehen zwischen einer Bausparkasse und einem Bausparer. Dabei muss der Sparer einen bestimmten Prozentsatz der Vertragssumme (meist 30 % bis 50 %) selbst als Sparguthaben aufbringen. Ist nach einigen Jahren das Zeil erreicht, ist der Vertrag zuteilungsreif.

Hierbei bieten sich prinzipiell drei Möglichkeiten: Man kann das Darlehensangebot jetzt annehmen. Geschieht dies, wird das Darlehen ausbezahlt und steht somit quasi zur freien Verfügung. Alternativ besteht die Möglichkeit, das Angebot zu vertagen. Hierbei wird weiterhin Geld gespart, um es zu einem späteren Zeitpunkt in Anspruch zu nehmen. Dadurch verringert sich zwar die Darlehenssumme um das zusätzlich gesparte Geld, gleichzeitig wird das Guthaben aber weiter verzinst. In der dritten Variante wird der Vertrag aufgelöst und das angesparte Geld zuzüglich Zinsen ausbezahlt. Allerdings verliert der Bausparer den Anspruch auf das Darlehen bei der Bausparkasse. Wichtig: Wer die Auszahlung annimmt, muss diese auch zwingend für wohnwirtschaftliche Zwecke verwenden.

Für wen lohnt sich ein Bausparvertrag?

Ein Bausparvertrag lohnt sich in der Regel nur, wenn steigende Zinsen zu erwarten sind und das Darlehen später genutzt werden möchte. Seit der Finanzkrise 2008 und dem damit einhergehenden Niedrigzinsniveau bekommen Sparer weniger für ihr Guthaben, je jünger der Vertrag ist. Besitzt man hingegen noch einen Altvertrag, erhält man eine sichere Verzinsung. Lohnenswert ist ein Vertragsabschluss für Personen, die jünger als 25 Jahre sind. Denn sie profitieren von staatlichen Förderungen, beispielsweise der Wohnungsbauprämie, speziellen Jugendprämien oder es werden die Abschlussgebühren entlassen. Zudem gilt die Bindung an wohnwirtschaftliche Zwecke nicht für die jungen Bausparer.

FOTO: Worranan Junhom – shutterstock.com