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Fassadenbegrünung – nicht nur schön, sondern auch effizient

21.05.2020

Statt eines grünen Anstrichs auf natürliches Grün zurückzugreifen, kann bei der Gestaltung der Außenfassade nicht nur optisch positive Resultate erzielen. Eine Fassadenbegrünung sorgt im Sommer für ein angenehmeres Raumklima und unterstützt im Winter die Wärmedämmung. Zudem verbessert sie nachweislich die Luftqualität und schluckt den Lärm der Außenwelt, während Schadstoffe und Staub gebunden werden. Doch eine Fassadenbegrünung sollte nicht unbedacht erfolgen. Was beachtet werden muss, haben wir für Sie zusammengefasst.

Eine neue Art der Nachbarschaft

Wer sich für die Begrünung der Außenfassade entscheidet, spricht gleichzeitig eine Einladung an die Außenwelt aus. Umgeben von Kletterpflanzen wie zum Beispiel Efeu fühlen sich Spinnen, Bienen und andere nektarsammelnde Insekten besonders wohl. Doch keine Sorge: Nachweislich befinden sich im Inneren von Häusern mit Außenbegrünung nicht deutlich mehr Insekten und Spinnen als in unbegrünten.

Oft steht auch ein reger Besuch von Zug- und Standvögeln an. Das Fassadengrün bietet ihnen einen Nistplatz, Schutz, Nestbaumaterial und Nahrung. Gleichzeitig beseitigen die Vögel Mücken, Fliegen und andere kleinere Plagegeister, was menschliche Bewohner freuen sollte. Geflatter und Gezwitscher an den Außenwänden gehen damit selbstverständlich aber auch einher.

Sache des Vermieters

Bepflanzung und Entfernung sind an erster Stelle Sache des Vermieters und sollten auch möglichst fachmännisch vorgenommen werden. Kletterpflanzen können äußerst unschöne Spuren am Gemäuer und am Dach hinterlassen, werden sie nicht mit genügend Fürsorge und Wissen gepflanzt. Der Untergrund muss auf seine Eignung zur Anbringung von Kletterhilfen getestet und die maximale Last durch die Begrünung festgestellt werden. Pflege- und Wartungsaufwand können bei einigen Begrünungssystemen enorm ausfallen, was im Vorfeld ebenfalls bedacht werden muss.

Auch die Pflege unterliegt dem Vermieter. Wächst das grüne Blattwerk über Balkone und Fenster hinweg und versperrt damit Zugang oder Sicht, muss der Vermieter tätig werden und Abhilfe schaffen. Die Kosten für das Beschneiden der Pflanzen werden über die Betriebskosten auf die Mieter umgelegt. Nehmen Mieter selbst die Schere in die Hand, können sie unter Umständen zu Schadenersatzzahlungen aufgefordert werden.

Eine langfristige Entscheidung

Bei fachgerechter Anbringung, Pflege und Wartung kann das Fassadengrün ebenso lang bestehen wie das Gebäude selbst. Rückschnitte und Düngung müssen etwa fünf- bis zehnmal jährlich durchgeführt werden, die Frostsicherung der Bewässerungsanlage einmal jährlich. Mit einer grünen Außenwand gehen Bewohner und Eigentümer also eine langfristige Verantwortung ein. Diese lohnt sich aber sowohl ästhetisch als auch für die Umwelt.

Foto: FrimuFilms | shutterstock