Nur selten führt man seine Gäste ins Untergeschoss, denn der Keller dient eher zum Trocknen von Wäsche, zum Lagern und Verstauen. So richtig unangenehm kann das Untergeschoss aber werden, wenn es feucht und schimmlig wird. Um es gar nicht erst zu modrigem Geruch, Wasserflecken an den Wänden und abblätterndem Putz kommen zu lassen, kann man sich mit ein paar Tricks behelfen.
Vorab eine kleine Einführung in die LuftfeuchtigkeitLuftfeuchte bezeichnet den Anteil an Wasserdampf in der Luft – diese wird in Prozent angegeben. So wie Gläser mit kalter Flüssigkeit beschlagen, kondensiert auch im Keller die kalte Luft und sammelt sich im flüssigen Zustand an den Wänden. Ist jedoch die Raumtemperatur hoch genug, kann die Luft die potenzielle Feuchtigkeit aus den Kellerwänden aufnehmen.
Ein trockener Keller braucht Luft und konstante TemperaturDer erste Schritt zum perfekt durchlüfteten Keller ist die Anschaffung eines Hygrometers. Dieser misst die Luftfeuchte, die einen Maximalwert von 65 Prozent nicht überschreiten sollte. Auch mit einer stabilen Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad Celsius lässt sich einem feuchten Keller vorbeugen. Eventuell lohnt sich an dieser Stelle der nachträgliche Einbau eines Heizkörpers oder -lüfters, um die Temperaturschwankungen in den Wintermonaten gering zu halten.
Ist es draußen kalt und drinnen immer noch feucht, dann gehören die Fenster geöffnet. So strömt die warme Luft hinaus und wird durch kalte, trockenere Luft ersetzt. Den effektivsten Luftaustausch erreicht man übrigens mit dem Stoßlüften, empfohlen werden fünf bis zehn Minuten täglich. Im Winter lässt sich die Luftfeuchtigkeit im Keller deutlich besser regulieren als im Sommer; bei Regen, Nebel und Schneefall sollten die Fenster jedoch geschlossen bleiben.
Doch nicht nur auf das richtige Lüften kommt es an. Andere Feuchtigkeitsquellen wie tropfende Wasserhähne oder Rohre finden sich häufig ebenfalls in Kellern, lassen sich jedoch mithilfe von Spezialtapes einfach abdichten. Isolierte Fenster spielen einem trockenen Keller in die Karten. Denn ein leichter und kontinuierlicher Luftzug reicht schon aus, um Kellerfenster beschlagen und das Raumklima negativ zu beeinflussen. Bei Holzfenstern leisten Gummidichtungen Abhilfe, bei Kunststofffenstern hilft oft nur die Feinjustierung durch den Profi. Im schlimmsten Fall müssen neue Fenster her.
Die Geheimwaffe findet sich in jeder KücheIm Notfall helfen selbst gebastelte Luftentfeuchter: Schneiden Sie dazu eine Flasche in zwei Hälften und spannen ein Stück Stoff mit einem Gummiring über die Flaschenöffnung, diese stecken Sie nun kopfüber in den unteren Teil der Flasche. Füllen Sie nun Meersalz knapp bis zum Rand hinein. Das Salz zieht Feuchtigkeit an und durch den Stoff tropft das Wasser in den unteren Teil der Flasche.
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