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Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital – diese Vorteile und Risiken ergeben sich

17.12.2021

Fehlendes Eigenkapital ist eine der größten Hürden beim Immobilienerwerb. Gerade für Familien und Haushalte mit höherem Einkommen gibt es jedoch auch die Möglichkeit einer Vollfinanzierung. Doch was genau sind die wichtigsten Unterschiede zu einer klassischen Finanzierung und welche Möglichkeiten und Risiken ergeben sich daraus?

Die Vollfinanzierung schließt den Kaufpreis und die Nebenkosten mit ein Bei einer Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital handelt es sich wie bei der klassischen Finanzierungsmethode um einen Kredit von einem Kreditinstitut, durch den der Kauf einer Immobilie finanziert werden kann. Zusätzlich zum Kaufpreis werden die Nebenkosten wie Makler- und Notarkosten übernommen. Neben den eingangs erwähnten Familien sind solche Finanzierungen auch für Bauherren interessant, die ihr Kapital fest angelegt haben und diese Anlage nicht auflösen können oder wollen.

Die wichtigsten Voraussetzungen für eine Vollfinanzierung sind ein sicheres Einkommen mit einem festen Arbeitsplatz, eine ausgezeichnete Bonität, nachgewiesen mit dem SCHUFA-Bescheid, und ein ausreichender Wert der Immobilie – also in gutem Zustand und in attraktiver Lage. Beamte und Angehörige des öffentlichen Dienstes haben daher meist eine höhere Chance auf eine Vollfinanzierung als zum Beispiel Selbstständige oder Angehörige einer Branche, die konjunkturellen Schwankungen ausgesetzt ist, etwa die Landwirtschaft, die Textilindustrie oder der Tourismussektor. Zudem werden Vollfinanzierungen in der Regel eher für Selbstnutzer als für Kapitalanleger bewilligt.

Chancen und Risiken abwägen
Wer sich für eine Vollfinanzierung entscheidet, anstatt zunächst Eigenkapital aufzubauen und “klassisch” zu finanzieren, kann das Eigenheim bereits früher erwerben und mit der Tilgung des Kredits beginnen. Das spart also die Miete und bringt nach der vollständigen Rückzahlung des Kredits sämtliche Vorteile, die eine eigene Immobilie als Altersvorsorge bietet.

Andererseits fallen die Zinsen für eine Vollfinanzierung höher aus als bei einer Finanzierung mit Eigenkapital. Daher wird die Abzahlung insgesamt teurer und es dauert in der Regel länger bis zur vollständigen Tilgung. Zudem ist gerade am Anfang der Tilgungsphase die Restschuld höher als der eigene Immobilienwert – für den Fall, dass aus irgendeinem Grund ein plötzlicher Verkauf notwendig wird, ist das ein Risiko, welches Wohnungskäufer keinesfalls außer Acht lassen dürfen.

Fazit: Die Immobilienfinanzierung ohne Eigenkapital bietet vor allem dann eine Chance, wenn der Eigentumserwerb besser heute als morgen geschehen soll. Wer zudem sein Haushaltsbudget so aufstellt, dass neben der Rückzahlung noch Kapital angespart wird, ist zudem für unvorhergesehene Situationen finanziell gut gerüstet. Auf diese Weise können auch die Risiken einer Vollfinanzierung weitestgehend ausgeschaltet werden.