Immobilienfonds

Indirekte Immobilieninvestments: Aktien oder Fonds?

20.09.2018

Wer in Immobilien investieren will, muss dafür nicht unbedingt ein Haus kaufen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, sein Geld indirekt in Immobilien anzulegen. Etwa über Aktien, die börsennotierte Immobiliengesellschaften herausgeben. Oder über Fondsgesellschaften, die konkret in Immobilien investieren. Beides sind Optionen, bei denen man sich viel Verwaltungsaufwand sparen kann – und einen wesentlich geringeren Betrag investieren muss, als ein Wohnhaus kostet. Aber worin genau bestehen die Vor- und Nachteile von Aktien und Fonds?

Aktien sind täglich handelbar

Eine Immobilienaktie hat streng genommen nichts mit einer tatsächlichen Immobilie zu tun. Vielmehr handelt es sich um ein Wertpapier, das von einem Immobilienunternehmen herausgegeben wird. Als Anleger beteiligt man sich also direkt an der Firma, zu deren Unternehmenswerten der Immobilienbesitz gehört, etwa Bürohäuser, Einzelhandelsimmobilien und Logistikflächen. Steigende Mieteinnahmen und eine positive Wertentwicklung bei den einzelnen Objekten wirken sich positiv auf den Aktienkurs aus, ein Teil der Mieteinnahmen wird in der Regel als Dividende ausgeschüttet.

Allerdings sind Immobilienaktien – genauso wie andere Wertpapiere – einem Kursrisiko unterworfen. Der jeweilige Wert der Aktie ist nicht nur von der Entwicklung der Mieten oder der Kaufpreise der jeweiligen Immobilien abhängig, sondern auch von der allgemeinen Entwicklung an den Aktienmärkten und der politischen Stimmung. Genauso fallen Spekulationen rund um das Unternehmen ins Gewicht. Dafür kann man sie täglich über die Börse wieder verkaufen und muss keine Fristen einhalten wie bei der Beteiligung an einem Immobilienfonds.

Immobilienfonds sind oft Langfristinvestments

Wer sich für einen offenen Immobilienfonds entscheidet, sollte wissen, dass die Beteiligungen, die er von der jeweiligen Kapitalanlagegesellschaft erwirbt, nicht spontan wieder veräußern können. Rechtlich gesehen beteiligt er sich an dem jeweiligen Fonds mit einem bestimmten Immobilienportfolio. Diese Struktur sorgt dafür, dass das Investment zwar auch, aber weniger stark mit der Wirtschaftslage korreliert, als es bei Aktien der Fall ist.

Der Anleger muss seine Anteile mindestens 24 Monate halten – und ein Jahr vor der geplanten Rückgabe ankündigen, dass er sich von seinen Anteilen trennen will. Dieses Vorgehen verspricht größere Planungssicherheit für das Fondsmanagement, weil es verhindert, dass Anleger bei veränderten Rahmenbedingungen große Teile des Kapitals abziehen und den Fonds damit in Schieflage bringen, wenn das Immobilienportfolio nicht schnell genug veräußert werden kann. Somit kommt diese Kündigungsfrist letztlich der Anlegersicherheit zugute. Im Vergleich zu einer Aktie, für die meist nur geringe einmalige Gebühren bei Kauf und Verkauf anfallen, fallen für einen Fonds Management-Gebühren an. Dafür ist das Anlegervermögen im Falle einer Insolvenz der Fondsgesellschaft nicht direkt betroffen, während diese bei Aktien einen Totalverlust zur Folge hätte.

Ein wichtiger Unterschied zu Aktien besteht auch bei den Renditen: Während zahlreiche Immobilienfonds eine konstante Rendite von derzeit etwa zwei bis drei Prozent erwirtschaften, schwankt die zu erwartende Rendite bei Aktien stärker: Während in einem Jahr ein überdurchschnittlicher Gewinn erzielt werden kann, kann der Kurs im Folgejahr stagnieren oder sinken.

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