Mieter

Krach unter Nachbarn – was können Mieter und Vermieter tun?

09.08.2018

Darüber hat sich sicher schon jeder einmal geärgert: Ein nachtaktiver Mitbewohner saugt mitten in der Schlafenszeit, nebenan feiert jemand ausgelassen und lautstark seinen Geburtstag, oder der Nachbar ein Stockwerk tiefer raucht seine Zigarette so, dass der Qualm nach oben ins eigene Wohnzimmer zieht. In Mehrfamilienhäusern fühlen sich Mieter oft voneinander gestört – und manchmal kommt es zu einem Streit.

Zwistigkeiten unter Mietern sind nach wie vor die Hauptursache für Beschwerden beim Vermieter: Anrufe wütender Mieter, erboste E-Mails und die schriftliche Ankündigung, die Miete zu kürzen, sollte man nicht für Ruhe sorgen, sind für die Mitarbeiter von Hausverwaltungen gang und gäbe. Prinzipiell sind die Vermieter auch die richtigen Adressaten für solche Beschwerden – es sei denn, sie haben Hausverwaltungen damit betraut, sich um ihre Immobilien zu kümmern und damit auch um die Streithähne.

Mediatoren als Konfliktlöser

Aber was kann man tun, wenn sich ein Konflikt hochgeschaukelt hat? Zunächst einmal gilt: Man sollte das unbedingt ernst nehmen. Denn als Vermieter oder Hausverwaltung muss man seinen Mietern den störungsfreien Gebrauch der Wohnung ermöglichen. Wenn einer immer lärmt, und die anderen damit um den Schlaf bringt, sollte man einschreiten und auf die Hausordnung verweisen. Das kann mündlich oder schriftlich erfolgen. Viele potenzielle Konfliktpunkte sind zudem schon durch zahlreiche Gerichtsurteile geregelt. Grundsätzlich darf beispielsweise tagsüber eine Lautstärke von 40 Dezibel nicht überschritten werden, nachts liegt die Grenze bei 30 Dezibel. Ob Kinderwagen im Hausflur stehen oder Pflanzen im Flur überwintern dürfen, ist meist ohnehin in der jeweiligen Hausordnung geregelt.

Das, was in den meisten Fällen zur Eskalation eines Konflikts geführt hat, ist aber mangelnde Kommunikation. Das weiß man bei den professionellen Wohnungsbaugesellschaften aus langjähriger Erfahrung. Diese setzen immer häufiger auf sogenannte Mediatoren oder Konfliktmanager. Das Ziel: miteinander reden. Das haben die meisten nämlich schon lange nicht mehr getan. Hat man erreicht, dass Streitende mit einem solchen Treffen einverstanden sind, ist schon viel gewonnen. Mediatoren schaffen es dann meist, den Konflikt beizulegen, Missverständnisse zu klären, Verständnis für den anderen zu wecken und zwischen den Parteien zu vermitteln, indem sie Abmachungen treffen, die schriftlich fixiert werden – und die beide Seiten unterschreiben.

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