Allgemein

Immobilienfonds

Mit kleinen Beträgen erfolgreich investieren – gewusst wie

13.02.2020

Das Kaufen und Vermieten einer Immobilie, oder das Investieren mit dem Ziel der Wertsteigerung, muss nicht immer mit hohem Kapitalaufwand verbunden sein. Für all jene, die Investitionen mit kleinen Summen beginnen wollen, zeigen wir, wie der Weg zum kontinuierlichen Vermögensaufbau gelingt.

Als Aktionär Teile eines Unternehmens erwerben: die Aktie

Wer in Aktien investiert, erwirbt Unternehmensanteile beziehungsweise besitzt einen kleinen Teil einer Firma, zu deren Unternehmenswert in den meisten Fällen auch Immobilienvermögen zählen – bei Immobilienaktiengesellschaften ist dies natürlich der maßgeblich wertbestimmende Posten. Im Vergleich zu anderen Investmentprodukten werden auch Immobilienaktien in hoher Frequenz gehandelt und sind deshalb deutlich volatiler, da diese in direktem Zusammenhang mit dem Erfolg eines Unternehmens, der politischen Stimmung und dem Wirtschaftswachstum stehen. Der Aktienwert ist zudem von der Mietentwicklung und den Kaufpreisen der jeweiligen Immobilien abhängig. Weiterhin ist das Investmentprodukt Aktie nicht festverzinslich. Die Ausschüttung an die beteiligten Aktionäre erfolgt anhand einer Dividende, die einen Teil eines Gewinnes der Aktiengesellschaft darstellt. Für Investment-Neulinge mit eher offensivem Anlageverhalten sind Aktien besonders interessant: Da monatlich eine kleine Summe investiert werden kann, gelten sie als besonders sparplanfähig. Wer seine Aktien loswerden möchte, kann sie zu jeder beliebigen Zeit an der Börse wiederverkaufen.

Lange bewährt: die Immobilienfonds

Wer in Immobilienfonds investiert, beteiligt sich an einer Fondsgesellschaft, genauer gesagt an einem Immobilienportfolio. Diese Investments sind langfristiger orientiert – die erworbenen Anteile müssen vor Verkauf mindestens 24 Monate gehalten werden, eine Kündigung ist erst nach einem Jahr und mit einer Zwölfmonatsfrist möglich. Die Erträge für den Anleger kommen aus der Vermietung oder dem Verkauf des jeweiligen Objekts. Grundsätzlich ist die Struktur von Immobilienfonds so aufgebaut, dass diese weniger von der Entwicklung des Aktienmarkts, aber durchaus von der langfristigen wirtschaftlichen Entwicklung abhängig sind und somit als weniger volatil gelten.

Es gibt geschlossene und offene Immobilienfonds; letztere sind in ihrer Laufzeit unbegrenzt angelegt und daher durchaus sparplanfähig. Es können jedoch Cash-Stops verhängt werden, wodurch die Annahme von Kapital vorübergehend ausgesetzt wird. Erst bei einem Cash-Call wird der Fonds wieder für Anlegerkapital geöffnet. Die anfänglichen Mindestinvestitionssummen liegen in vielen Fällen im drei- bis vierstelligen Eurobereich und sind somit ideal für Investment-Anfänger. Beim Anteilserwerb sollte jedoch beachtet werden, dass Gebühren fällig werden. Im Vergleich zu anderen Anlageprodukten ist beim Immobilienfonds im Falle einer Insolvenz der Fondgesellschaft ein Totalausfall unwahrscheinlich.

Geschlossene Fonds bieten sich für kleine Investmentbeträge jedoch nur selten an, da meist größere Summen binnen einer Investmentperiode aufgebracht werden müssen. Sowohl bei offenen als auch bei geschlossenen Immobilienfonds erfolgt eine Ausschüttung in regelmäßigen Abständen, meist einmal jährlich.

Recht neu auf dem Markt: Crowdinvesting

Eine andere Investmentstrategie ist das sogenannte Crowdinvesting, bei dem Anleger Anteile einer Finanzierung erwerben – eine risikoreiche, aber gleichzeitig ertragreiche Variante. Privatpersonen können ihr Geld in größeren (wohnwirtschaftlichen und gewerblichen) Immobilienprojekten anlegen, was lange Zeit nur Großinvestoren vorbehalten war. Bei kurzen und flexiblen Laufzeiten schaffen es viele Investments zu Renditen von fünf bis sieben Prozent. Die Investitionserträge kommen aus einer Darlehensverzinsung mit festgelegtem Zinssatz, die Tilgung erfolgt am Laufzeitende. Für kontinuierliches Sparen ist das Crowdinvesting nur bedingt geeignet, da nur über kurze Zeiträume hinweg in ein Projekt investiert werden kann. Wer dennoch interessiert ist, kann in der “Fundingphase” monatlich in unterschiedliche Projekte investieren. Natürlich besteht, wie bei allen Anlageformen, auch hierbei ein Risiko. Bei einer Insolvenz des Bauträgers kann es sogar zu einem Totalverlust des investierten Kapitals kommen, wie bereits mehrfach in Deutschland geschehen.

Natürlich bleibt jedem Anleger selbst überlassen, für welche Investmentform er sich entscheidet. Für diejenigen, deren oberstes Ziel ein unbedingter Werterhalt darstellt, bieten sich offene oder geschlossene Fonds an. Offensivere Anleger können hingegen erwägen, in regelmäßigen Abständen auch in Immobilienaktien oder Schwarmfinanzierungen zu investieren – oder aber die drei Anlageformen zu mischen.

Foto: Watchara Ritjan | shutterstock