Den anfallenden Müll vorschrifts- und recyclinggerecht zu entsorgen, kann einer eigenen Wissenschaft gleichen. Die Auswahl an Tonnen und sich überschneidenden Richtlinien können verwirren, doch eine akkurate Entsorgung ist keinesfalls unmöglich. Sortiert nach Tonnen und Containern, lesen Sie hier einen kleinen Ratgeber zu jeglichen Arten von Müll. Zu beachten ist aber, dass sich viele Städte in ihren Entsorgungsrichtlinien unterscheiden. Suchen Sie also in konkreten Fällen die Website Ihrer Gemeinde auf. Bis dahin können Sie sich hieran halten:
Die gelbe Tonne oder der gelbe Sack – das RecyclingwunderGrundsätzlich kommen all jene Verpackungen in die gelbe Tonne, die nicht aus Papier oder Glas bestehen – Leichtverpackung nennt dies die Branche. Meist sind dies Kunststoffe, Metalle, Verbundstoffe oder Naturmaterialien, die ehemals ein Produkt schützten. Serviceverpackungen, wie Brötchentüten oder Wurstpapier, Konservendosen sowie Styropor- und Kosmetikverpackungen gehören ebenfalls dazu. Von all dem, was in die gelbe Tonne kommt, werden 46 Prozent der Wertstoffe recycelt. Übrigens brauchen Sie Verpackungen nicht ausspülen, wie es für viele bei Joghurtbechern gang und gäbe ist. Denn der zusätzliche Wasserverbrauch rechnet sich nicht auf mit dem Nutzen. Was absolut nicht in die gelbe Tonne gehört sind größere Plastikgegenstände wie Möbel oder Kunststoffbodenbeläge sowie stark verschmutzte Materialien wie zum Beispiel Babywindeln.
Die Glascontainer – fast immer glasklarGrün, weiß oder braun? Der Farbcheck vor dem Einwurf in einen Glascontainer ist für den Recyclingprozess ganz wichtig. Bereits eine einzige grüne Flasche verfärbt 500 Kilogramm Weißglas. Andersfarbige Behältergläser und Flaschen, beispielsweise blaues Glas, gehören ins Grünglas, denn dieses verträgt Verunreinigungen beim Einschmelzen. Zerbrochene Spiegel, Porzellan, Steingut und Fensterglas finden ihren Platz im Restmüll. Dort hinein gehört zudem feuerfestes Glas, da es zum Einschmelzen höhere Temperaturen benötigt. Deckel oder andere Verschlüsse geben Sie bitte in die gelbe Tonne.
Die Papiertonne – für ein sauberes Schwarz auf WeißZeitungen, Zeitschriften, Papier, Pappverpackungen und Geschenkpapier gehören in die Papiertonne und werden umweltfreundlich wiederverwertet. Verschmutztes Papier jedoch, das beispielsweise mit Lebensmitteln oder dergleichen in Kontakt gekommen ist, sollten Sie im Restmüll entsorgen. Gleiches gilt für Thermopapier, also Kassenzettel, Fahrkarten und Faxpapier, sowie Tapetenreste und benutzte Taschentücher.
Der Biomüll – reif für den KompostDie Biotonne frisst alle organischen Abfälle wie Speisereste, Obst- und Gemüseabfälle, Kaffee- und Teesatz (inklusive Filter), Haare und Gartenabfälle. Allzu feuchte Überreste sollten in Papier gewickelt werden, hierfür eignet sich eine handelsübliche Zeitung oder Küchenpapier. Katzenstreu darf keinesfalls in die Biotonne entsorgt werden, Fäkalien gehören – wie auch Windeln – in den Restmüll. Von der Entsorgung in Bioplastiktüten ist abzuraten, da diese sich zwar zersetzen, aus ihnen aber kein Humus produziert werden kann. Schlussendlich sind die Tüten ein Einmalprodukt, das unter hohem Energieaufwand hergestellt wird. Die umweltfreundliche Alternative: Den Biomülleimer mit etwas Zeitungspapier auskleiden und nach der Entleerung ausspülen.
Der Restmüll – der Fast-Alles-SchluckerDer Begriff des Restmülls ist in diesem Text bereits öfter vorgekommen, was größtenteils an der Universalität der Entsorgung in besagter Tonne liegt. Dort hinein gehören beispielsweise beschichtetes Backpapier, Post-its, Servietten und Pizzakartons sowie Glasscherben und Hygieneartikel. Nicht im Restmüll landen dürfen LED- und Energiesparlampen. Diese fallen unter das Elektro- und Elektronikgerätegesetz und müssen separat entsorgt werden, da sonst schädliches Quecksilber in die Umwelt gelangt. In Drogerien und Supermärkten gibt es Sammelbehälter, in denen Sie Lampen und auch Batterien entsorgen können.
Der Altkleidercontainer – Augen auf bei der ContainerwahlWer mit seiner aussortierten Kleidung anderen eine Freude machen oder sie einfach loswerden will, der wählt meist den Gang zur Altkleidersammlung. Doch Augen auf bei der Containerwahl: Viele der aufgestellten Behälter gehören zu unseriösen Anbietern. Einen geeigneten Sammelcontainer erkennen Sie beispielsweise am Logo von Diakonie, Maltesern oder DRK und der Beschriftung mit Ansprechpartner und Adresse. Dort können bedenkenlos saubere Kleidung, Tisch- und Bettwäsche, Socken und Unterwäsche und Schuhe (paarweise gebündelt) eingeworfen werden. Selbst zerrissene Kleidung lässt sich so entsorgen, da aus ihr beispielsweise Dämmstoffe und Putzlappen gefertigt werden.
An oberster Stelle steht natürlich: So wenig Müll produzieren wie möglich. Mit der richtigen Entsorgung erfüllen Sie aber einen ebenso wichtigen Part im Kreislauf der nachhaltigen Verwertung und erleichtern die Arbeit der Abfallbetriebe. Mensch und Umwelt werden es Ihnen danken.
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