Mieter

Vermietung als Filmkulisse: Wenn die Wohnung zum Tatort wird

23.01.2018

Immer mehr Portale werben damit, dass Mieter ihre Wohnung für einen Filmdreh tageweise untervermieten. Vorher sollte aber unbedingt das Einverständnis des Vermieters eingeholt werden.

Wer aufmerksam durch deutsche Großstädte spaziert, der erkennt sicherlich den einen oder anderen Drehort seiner Lieblingsfilme wieder. Aber auch das eigene Wohnzimmer kann zum Schauplatz für Film und Fernsehen werden. Privatwohnungen sind beliebte und wichtige Drehorte. Gesucht wird alles – von der Durchschnittswohnung bis hin zum exklusiven Penthouse.

Die Größe der Wohnung ist ausschlaggebend

Die Vermittlung von Drehorten übernehmen meist Location-Agenturen, die die einzelnen Objekte in Datenbanken erfassen. Die Registrierung der eigenen Wohnung erfolgt in der Regel online. Um den potenziellen Drehort vorzustellen, benötigt die Agentur neben den grundlegenden Angaben zur Lage, Größe und Anzahl der Zimmer auch aussagekräftige Fotos.

Fast jede Wohnung eignet sich als Kulisse, schließlich ist die Vielfalt in Film und Fernsehen groß. Es gibt jedoch einige Voraussetzungen. Zum einen muss die Wohnung groß genug sein, um neben den Darstellern auch das Filmteam sowie Kamera- und Lichttechnik unterzubringen. In einer verwinkelten Wohnung mit 50 Quadratmetern kann das zur Herausforderung werden. Außerdem müssen rund um die Wohnung genügend Parkmöglichkeiten vorhanden sein, da die Filmtechnik angeliefert und Produktions-Lkw abgestellt werden muss.

Um kaputtes Geschirr durch einen Streit oder Blutspuren in einem Mordfall muss sich der Motivgeber keine Sorgen machen. Die Filmcrew rückt mit ihrem eigenen Equipment und gegebenenfalls Mobiliar an. Nach Abschluss der Dreharbeiten wird die Wohnung wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Sollte doch mal ein Kratzer im Parkett sein, übernimmt in der Regel die Versicherung der Filmproduktionsfirma die Kosten. Darüber hinaus wird der Mieter mit einer Motivmiete entschädigt. Der Richtwert ist eine Monatsmiete pro Drehtag, grundsätzlich ist das aber Verhandlungssache.

Der Vermieter muss unbedingt informiert werden

Dennoch sollten Sie nichts übereilen: Generell sollten Sie den Locationscout auf Seriosität überprüfen. Bevor Sie ihre Wohnung für Film und Fernsehen zur Verfügung stellen, ist außerdem auf jeden Fall eine Absprache mit dem Vermieter beziehungsweise der Eigentümergemeinschaft notwendig. Zudem sollten Sie unbedingt die Nachbarn informieren, schließlich ist ein Drehtag mit regem Betrieb verbunden. Die Erlaubnis gilt übrigens lediglich für die Wohnung – nicht aber für das Treppenhaus oder das Grundstück.

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