Immobilienfonds

Warum offene Immobilienfonds bei privaten Anlegern nach wie vor beliebt sind

09.05.2019

Ordentliche Zinsen lassen sich seit 2009 kaum noch mit einem Investment erzielen. Schon gar nicht, wenn man als Anleger auf Nummer sicher gehen und sich nicht auf riskante Geschäfte einlassen will. Oder etwa doch?

Die andauernde Niedrigzinsphase hat den Zins auf dem Sparbuch auf durchschnittlich 0,09 Prozent sinken lassen; der Durchschnittszins für Festgeld liegt bei 0,33 Prozent und zehnjährige deutsche Staatsanleihen rentieren aktuell mit 0,2 Prozent. Und wer 2018 auf Aktienfonds setzte, musste sich mit allgemeinen Kursrückgängen auseinandersetzen: Deutsche Aktienfonds machten dem Fondsverband BVI zufolge etwa 15 Prozent Miese. Viele private Anleger verlassen sich daher auf eine Alternative und investieren in Sachwertfonds – insbesondere Immobilienfonds erfreuen sich großer Beliebtheit.

Offene Immobilienfonds erreichen starke Performance

Während offene und geschlossene Immobilien-Publikumsfonds früher eher für ihre Wertstabilität bekannt waren, können sie inzwischen eine stärkere Performance aufweisen als zahlreiche andere Investmentvehikel. Durchschnittlich erzielten offene Immobilienfonds auf Jahressicht 2018 eine Performance von sechs Prozent, vermeldete der BVI. Nervenschonend für die Anleger war zudem die Schwankungsbreite von nur 0,6 Prozent. Damit haben die Immobilienfonds wiederholt ihre Stärke in unruhigen Börsenzeiten ausgespielt.

Im Vergleich zu Immobilienaktien schwanken sie also praktisch kaum; Kursverluste gibt es nicht, weil die tägliche Kursfeststellung auf Mieterträgen basiert, die kontinuierlich fließen. Im Gegensatz zu Staatsanleihen sind sie nicht zinssensibel und bleiben stabil, während Anleihen fallen, sobald die Zinsen steigen. Auch gegenüber Aktienfonds stehen die Immobilienfonds besser da: Geht es an der Börse nach unten, geraten die Aktienfonds unter Druck; die offenen Fonds sind davon nicht direkt betroffen.

Immobilienfonds sind so gut wie ihre Strategie

Ein Selbstläufer sind offene Immobilienfonds aber nicht. Alles steht und fällt mit den richtigen Entscheidungen. Die Performance eines Fonds ist nur so gut wie seine Anlagestrategie: Fällt sie zu spezifisch und unflexibel aus, können die nötigen Investmentobjekte nicht erworben werden – wenn ein Fondsmanager jedoch jede Gelegenheit zum Kaufen wahrnimmt, wird aus dem Fonds schnell ein Gemischtwarenladen. Zielführend ist es stattdessen, in einer einzelnen Assetklasse wie beispielsweise Wohnimmobilien und in mehreren Zielregionen mit positiver demografischer Prognose zu investieren, die Potenzial zur Miet- und Wertsteigerung besitzen. Auf diese Weise ist es möglich, von der hohen Nachfrage nach Wohnraum zu profitieren – eine klare, gut verständliche Strategie, die für die Anleger keine unangenehmen Überraschungen parat hält.

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