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Wie schützt man sich vor unseriösen Schlüsseldiensten?

31.01.2019

Es kann ganz schnell gehen: Einen Moment lang nicht aufgepasst, ein Windstoß – und zu ist die Tür. Oft liegt nicht nur der Schlüsselbund, sondern auch noch das Handy in der Wohnung. Da hilft nur eins: bei den Nachbarn klingeln und diese um Hilfe bitten.

Wer einen Ersatzschlüssel bei einer Vertrauensperson deponiert hat, ist in solchen Situationen auf der sicheren Seite. Alle anderen müssen einen Schlüsseldienst anrufen. Da aber lauert das nächste Problem: Wen beauftragt man? Schließlich fallen die Kosten von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich aus – und die Branche ist nicht frei von schwarzen Schafen. Unseriöse Schlüsseldienste verlangen mitunter drei- bis vierstellige Beträge, nachdem sie die Tür aufgesperrt haben. Die gilt es im Vorfeld auszusortieren. Diese fünf Tipps helfen dabei:

Erstens: Anbieter vergleichen

Trotz der Aufregung ist es wichtig, Ruhe zu bewahren, mehrere Anbieter zu kontaktieren und deren Preise zu vergleichen. Nicht selten landen Anrufer in einem Callcenter, das einen Schlüsseldienst beauftragt, der gar nicht vor Ort ist und entsprechend hohe Anfahrtskosten berechnet. Wichtig ist, seine Rechte zu kennen: Wer einen Notdienst unter der örtlichen Vorwahl des Wohnorts erreicht hat, muss für An- und Abfahrt auch nur innerhalb der Ortsgrenzen bezahlen. Alles, was darüber hinaus in Rechnung gestellt wird, darf ignoriert werden.

Zweitens: Festpreise vereinbaren

Um Diskussionen vor Ort zu vermeiden, sollte bestenfalls schon im Vorfeld geklärt werden, welche Kosten mit der Anfahrt und dem Öffnen der Tür verbunden sind. Es empfiehlt sich, einen Festpreis auszumachen, der bereits die Anfahrtskosten und eventuelle Zuschläge enthält. Die Verbraucherzentrale hat Durchschnittspreise veröffentlicht, die eine Orientierung über die Höhe der Kosten bieten. So kostet das Öffnen einer Tür in Hamburg tagsüber an Werktagen im Durchschnitt 67,42 Euro und in Berlin 77,93 Euro. Nachts, am Wochenende und an Feiertagen wird es grundsätzlich teurer: In Hamburg zahlt man durchschnittlich 98,95 Euro, in Berlin 140,18 Euro.

Drittens: Vorsicht vor “Sofortzuschlägen”:

Ein Aufschlag von bis zu 100 Prozent ist nachts, am Wochenende oder an Feiertagen, zwar rechtlich erlaubt, sogenannte Bereitstellungszuschläge oder Sofortzuschläge zwischen 300 und 500 Prozent sind jedoch Wucher. Solche Anbieter sollten Sie nicht beauftragen.

Viertens: Problem genau beschreiben

Ein seriöser Schlüsseldienst wird immer fragen, was genau passiert ist und wie das Schloss aussieht, um einschätzen zu können, was exakt gemacht werden muss und wie hoch die Kosten dafür ausfallen. Ist die Tür nur ins Schloss gefallen, reicht in der Regel ein Türfallengleiter aus, mit dem das Türschloss entriegelt wird. Ein neues Schloss einzubauen – für einen entsprechenden Aufpreis -, ist in diesem Fall nicht notwendig.

Fünftens: Vorsicht ist besser als Nachsicht

Bestenfalls kommen Sie erst gar nicht in die Verlegenheit, einen Schlüsseldienst suchen zu müssen. Hinterlegen Sie einen Ersatzschlüssel bei Nachbarn oder Freunden. Oder recherchieren Sie rechtzeitig mithilfe der Postleitzahl Ihres Wohnorts, ob Ihnen ein seriöser Handwerker oder Schlüsseldienst im Vorfeld Auskunft für den Notfall geben kann.

FOTO: Dan Race – fotolia