Menschen, die das soziale Miteinander zu schätzen wissen oder aus Kostengründen keine Wohnung für sich allein mieten können, bevorzugen oft das Leben in einer Wohngemeinschaft (WG). Man teilt nicht nur Gemeinschaftsräume, sondern auch Zeit und baut Vertrauen zu zuvor fremden Personen auf. Um die gemeinsamen Erfahrungen so positiv wie möglich zu gestalten, hilft eine gute Vorbereitung. Wir haben einige Punkte für Sie zusammengetragen:
Wie finde ich die richtige Wohngemeinschaft?Hierbei gilt: Je konkreter die eigenen Kriterien sind, desto schneller findet sich auch die passende WG. Schon vor der Wohnungssuche sollten deshalb einige Punkte klar sein. Dazu gehört beispielsweise die Miethöhe. Wer sich eine Obergrenze festlegt, behält den Überblick über die eigenen Ausgaben. So kann man auch eher vermeiden, dass man am Ende doch mehr ausgibt, als ursprünglich geplant war. Ein weiteres relevantes Kriterium ist die Anzahl und eventuell auch das Geschlecht der Mitbewohner. Denn Mitbewohner zu haben hat Vor- und Nachteile. Einerseits kann es aufregend sein, neue Kontakte zu knüpfen. Andererseits kann es aber auch anstrengend sein, wenn die anderen Mitbewohner dem eigenen Ruhebedürfnis wenig Rechnung tragen.
Wichtig ist deshalb, sich zu überlegen, welche Kriterien zum Wohlfühlen entscheidend sind. Dabei sollten WG-Suchende auch darauf achten, ob es beispielsweise Raucher in der WG gibt. Das kann vor allem dann problematisch werden, wenn in den Wohnräumen geraucht wird oder der Balkon an das eigene Zimmer angrenzt.
Sind diese Fragen im Vorfeld geklärt, steht die Wohnungssuche bevor. Vor allem Ausdauer und Geduld spielen hier eine große Rolle. Denn oftmals macht es keinen Sinn, einen Wohnungsinserenten zu kontaktieren, wenn die Anzeige bereits seit mehreren Tagen online ist und er vermutlich schon viele Anfragen bekommen hat. Um das zu vermeiden, ist es empfehlenswert eine E-Mail-Benachrichtigung einzurichten, um über neue Inserate schnell informiert zu werden und dann umgehend Kontakt mit dem Eigentümer aufnehmen zu können. Bei der Wohnungssuche kommt es jedoch besonders darauf an, nicht nur auf Angebote zu reagieren, sondern auch selbst ein Inserat aufzugeben. Auf Plattformen wie wg-gesucht.de oder ebay-kleinanzeigen.de kann man als WG-Suchender kostenlos eine Anzeige schalten. Um die eigenen Chancen zu erhöhen, ist es auch hier von Vorteil, präzise Angaben zu den eigenen Vorstellungen zu machen und kompromissbereit zu sein. Eine weitere Plattform zur WG-Suche ist das soziale Netzwerk Facebook. Für viele Städte und Gemeinden gibt es dort eigene Gruppen, die dem Austausch dienen. Trotz Internet sollte ein WG-Aspirant auch an den schwarzen Brettern nach Aushängen Ausschau halten. Generell empfiehlt es sich, eigene Freunde, Bekannte und Familie in die Wohnungssuche einzubeziehen und nach Kontakten zu fragen.
Welche Wohngemeinschaften gibt es?Eine Zweckwohngemeinschaft dient dem Zweck, sich Wohnraum zu teilen. Jeder führt sein eigenständiges Leben. Zusammen Zeit etwa mit gemeinsamen Kochabenden zu verbringen, ist nicht angedacht. Bei Studenten-WG steht das soziale Miteinander im Vordergrund: Es können Freundschaften fürs Leben entstehen und die WG-Bewohner zu einer zweiten Familie werden.
Dagegen sind Berufstätige zwischen 20 und 40 Jahren die Zielgruppe von modernen Business-WGs, die für einen befristeten Zeitraum (zum Beispiel Referendariat, Volontariat, Projektarbeit oder Praktikum) eine Unterkunft suchen. Die Wohnung ist oftmals möbliert, und ein Internetanschluss ist vorhanden. Ergänzt wird das Rundum-sorglos-Paket oft durch einen Reinigungsdienst und einen Waschservice. Luxus-WGs dieser Art gibt es in Metropolen immer häufiger, zumeist ist ein kompletter Hausmeisterservice inklusive. Freundschaften sind bei dieser WG-Form zwar nicht das Hauptziel, aber man kann während des temporären Aufenthalts in einer fremden Stadt schnell neue Leute kennenlernen.
Wer das Arbeitsleben dagegen hinter sich hat, kann selbst im Rentenalter noch in eine WG ziehen – um zum Beispiel nach dem Tod des Partners der Isolation in der eigenen Wohnung zu entfliehen. Bis zu zwölf Personen können in einer sogenannten Senioren-WG alltägliche Aufgaben, Hobbys und Geschichten miteinander teilen und von einem externen Pflegedienst profitieren. Auch für Demenzkranke und Intensivpatienten gibt es inzwischen sogar Pflege-WGs.
Auf die Kommunikation kommt es anDie Suche nach der passenden WG kann mitunter viel Zeit in Anspruch nehmen. Denn die Chemie untereinander sollte stimmen, und möglichst alle Bewohner sollten ähnliche Ansichten zu den Themen Sauberkeit, Ordnungssinn, Ruhebedürfnis und gegenseitige Rücksichtnahme haben, sonst sind Konflikte vorprogrammiert. Solche Dinge sollten bei einem Vorstellungsgespräch angesprochen werden. Gibt es einen Putzplan? Sind Kochabende vorgesehen? Wie gehen die Mitbewohner mit Besuchen des Partners um? Denn das gemeinsame Ziel aller Wohngemeinschaften ist es, dass das Zusammenleben mehrerer fremder Personen für alle zufriedenstellend gestaltet wird.
Aachen Laurensberg: Neubauwohnungen für Studenten und junge Leute Im Aachener Stadtteil Laurensberg/Vaalserquartier hat Wertgrund 40 Neubauwohnungen errichtet. Die Hälfte sind speziell für WGs konzipierte Zwei-Zimmer-Wohnungen. Diese Wohnungen sind in zwei gleich große Wohnräume aufgeteilt und haben jeweils einen eigenen Zugang zur Küche mit Einbauküche. Die großzügigen Balkone laden zu gemütlichen Grill-Abenden oder zum entspannten Sonnen ein. Eine Besonderheit gibt es: In diesem Stadtviertel wohnen überdurchschnittlich viele junge Erwachsene. Wer also neue Leute kennenlernen will, ist hier richtig – auch wenn man nicht in einer WG wohnt.