Das Wohnhochhaus ist wieder da. In den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als fortschrittlich gepriesen und zu Hunderten in deutschen Städten gebaut, galt es später als Wohnmaschine und Symbol für städtebauliche Fehlplanung. Doch mit dem Wachstum der Städte rückt das Hochhaus wieder in den Fokus von Projektentwicklern und Investoren. Denn Grundstücke sind vor allem in den deutschen Metropolen teuer und rar – das Hochhaus ist da eine Alternative zu herkömmlichen Wohngebäuden, weil man auf geringerer Grundfläche mehr Menschen mit Wohnraum versorgen kann.
Die Neubautätigkeit nimmt spürbar zu. Immerhin entstehen bis 2022 in den sieben größten deutschen Metropolen 97 sogenannte Wohntürme. Laut dem Immobilien-Analysehaus bulwiengesa wird Berlin mit 27 Türmen Spitzenreiter sein. Frankfurt folgt mit 24, München mit 17, Düsseldorf mit zwölf, Hamburg mit elf und Köln mit vier Wohnhochhäusern. Die Wohnungsknappheit in den Städten werden aber auch diese Wohntürme nicht mildern. Denn die meisten von ihnen bieten nur Eigentumswohnungen im höheren Preissegment an. Der Grund dafür: Die Baukosten für Wohntürme sind sehr hoch, weil die Gebäudehöhe andere Ansprüche an Brandschutz, Statik und Haustechnik stellt. Immobilienexperten rechnen mit rund 1.000 Euro pro Quadratmeter mehr, als für ein gewöhnliches Wohnhaus anfallen.
Sanierung preiswerter als NeubauEs geht aber auch ganz anders und preiswerter – sowohl für Investoren als auch für Mieter. Scheinbare “Problemobjekte”, die in die Jahre gekommen sind und deshalb häufig als unattraktiv gelten, können durch umfassende Sanierungen wieder zu modernem Wohnraum werden. WERTGRUND modernisiert beispielsweise ein Wohnhochhaus aus den 1970er Jahren in Köln-Bickendorf. Das vielversprechende, in einem Wachstumsquartier gelegene West-Center wird nach der Modernisierung den Namen “Coloria” tragen und über zeitgemäße Ein- und Zweizimmerwohnungen verfügen. Dass die Immobilie zurzeit teilweise leer steht, ist sogar ein Vorteil: So können die Bewohner während der Renovierungsarbeiten innerhalb des Hauses umziehen. Sobald alle Baumaßnahmen in diesem Jahr abgeschlossen sind, werden auch die jetzt noch leerstehenden Wohnungen neu vermietet.