“Nicht alle Eier in einen Korb legen!” – diese Empfehlung des Wirtschaftsnobelpreisträgers Harry M. Markowitz gilt auch für die private Altersvorsorge. Ein ausgewogener Mix aus verschiedenen Anlageformen zahlt sich im Alltag wie in der Zukunft aus. Immobilien sind dabei ein wesentlicher Baustein. Anders als beim Eigenheim genügen schon kleinere Summen, um in einen offenen Immobilienfonds zu investieren und von den bekannten Vorteilen – solide Erträge, wenig Volatilität, jährliche Ausschüttungen – zu profitieren. Allerdings verhindert die Mindesthaltedauer den schnellen Zugriff auf das Geld. Und der ist manchmal wichtig. In einem guten Vorsorgemix gibt es einiges zu beachten.
Wichtig: Diversifikation über verschiedene AnlageformenDie Altersvorsorge besteht bekanntlich aus drei Säulen: der gesetzlichen Rente, der privaten Altersvorsorge und der betrieblichen Altersversorgung. Bei Letzterer wird es schon schwierig, weil Selbstständige kaum in deren Genuss kommen können. Angesichts der wachsenden Herausforderungen für unser umlagefinanziertes Rentensystem kommt der privaten Altersvorsorge somit eine eminent wichtige Bedeutung zu. Mit einem guten Mix verschiedener Anlageformen streuen Anleger das Risiko und erschließen sich unterschiedliche Renditequellen. Das nennt man Diversifikation.
Staatlich geförderte AnlageprodukteIm Kabinett des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder wurden erstmals gezielte Anreize zur Förderung der privaten Altersvorsorge gesetzt. Die von dem namensgebenden damaligen Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung Walter Riester auf den Weg gebrachte, privat finanzierte Riester-Rente wurde mit dem Altersvermögensgesetz (AVmG) 2002 eingeführt. Durch sie können Sparer nicht nur bis zu 2.100 Euro im Jahr steuerlich geltend machen, sondern auch von jährlichen staatlichen Zulagen profitieren. Im Jahr 2005 kam flankierend die nach dem Ökonomen Bert Rürup benannte Rürup- beziehungsweise Basisrente hinzu. Bei ihr erfolgt die Förderung ausschließlich über den Steuervorteil. Das Ansparen kann sowohl über monatliche Beiträge als auch über Einmalzahlungen erfolgen. Sonderzahlungen sind ebenfalls möglich. Beide Sparformen werden grundsätzlich als Rente ausgezahlt.1
Fondssparen – über ein Depot oder einen VersicherungsvertragDa Riester- wie Rürup-Rente den schnellen Zugriff auf das angesparte Kapital ausschließen, kann ein Fondssparplan eine sinnvolle Vorsorge-Ergänzung sein. Die Investitionen können flexibel und in gewünschter Höhe erfolgen. Je nach Bedarf können monatliche Einzahlungen vorübergehend ausgesetzt oder Teilauszahlungen beantragt werden. Für Letztere wie auch für Fondswechsel im Depot wird jedoch eine Abgeltungssteuer fällig. Die Auswahl der Fonds sollte passend zum persönlichen Risikoappetit erfolgen. Höhere Risiken gehen mit höheren Renditechancen einher und umgekehrt.
Eine fondsgebundene Renten- oder Lebensversicherung (Fondspolice) kann wiederum eine interessante Alternative zum Fondssparplan sein. Die Kosten sind zwar etwas höher, aber es werden parallel zum Sparplan auch Risiken abgesichert. Im Fall der Rentenversicherung ist es das Langlebigkeitsrisiko.2 Je nach Produkt kann auch eine Berufsunfähigkeits- oder Hinterbliebenenabsicherung erfolgen. Bei fondsgebundenen Lebensversicherungen wird bei Vertragsende das Kapital ausgezahlt. Für beide Formen der Fondspolice gilt: Fondswechsel im Vertrag sind abgeltungssteuerfrei, Teilauszahlungen hingegen nicht.
Der offene Immobilienfonds als Fels in der BrandungEin wesentlicher Unterschied zu Investmentfonds, in die man über ein Depot oder einen Versicherungsvertrag investiert, ist beim offenen Immobilienfonds die geringe Schwankung. Während der Deutsche Aktienindex (DAX) noch im Januar dieses Jahres ein Allzeithoch von 16.271 Zählern erreicht hatte, fiel er bei Ausbruch des Ukraine-Kriegs auf 12.800 Punkte. Parallel hatten sämtliche Investmentfonds mit hohen Wertverlusten zu kämpfen. Offene Immobilienfonds hingegen blieben ihrem Betongold-Image treu.
Aktuell führen Rekordinflation, hohe Zinsen und Materialengpässe zwar zu einem Rückgang der Neubautätigkeit, dafür werden Fonds mit großen Beständen – insbesondere im Bereich der Mietwohnung, wo die Nachfrage steigt – weiterhin eine positive Wertentwicklung an den Tag legen. Zum einen, weil die Inflation zum Teil über indexierte Mietverträge abgefedert wird, zum anderen, weil die Bestände bedingt durch die EU-Taxonomie- und Offenlegungsverordnung peu à peu energetisch saniert und somit aufgewertet werden. Zwar bewegen sich die Renditen offener Immobilienfonds meist “nur” zwischen zwei und drei Prozent jährlich, dafür sind sie als langfristige Geldanlage im Vorsorgemix ein Fels in der Brandung. Das Fazit lautet: Die Mischung macht’s.
Privaten Anlegern, die in den deutschen Wohnimmobilienmarkt investieren möchten, bietet der offene Immobilienfonds WERTGRUND WohnSelect D die Möglichkeit dazu – auch mit geringem Startkapital.
1 Während die Rürup-Rente ausschließlich als Rente ausgezahlt wird, ist bei der Riester-Rente gegen Rückzahlung von Steuervorteilen und Zulagen eine Kapitalisierung möglich. 2 Bei Vertragsende erhält die versicherte Person eine lebenslange Rente – ganz gleich, ob sie 80 oder 100 Jahre alt wird. Alternativ ist auch eine Kapitalauszahlung möglichFoto: fizkes | shutterstock