Eigentümer

Tipps bei der Finanzierung einer Immobilie

07.07.2017

Für die meisten Menschen ist die eigene Immobilie die größte Anschaffung in ihrem Leben. Entsprechend wohlüberlegt sollte ihre Finanzierung sein. Für gewöhnlich wird für ein Darlehen in Deutschland, das für den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses gedacht ist, ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20 Prozent verlangt ‒ obwohl grundsätzlich auch eine Vollfinanzierung möglich ist, jedoch mit höheren Risiken.

Finanzierung der Immobilie

Beim klassischen Immobilienkredit werden die Zinsen meist nur für zehn Jahre vereinbart. Gerade bei den aktuell niedrigen Zinsen werden Immobiliendarlehen von vielen mit einer zehnjährigen Zinsbindung vereinbart. Dies bedeutet, dass der Käufer während der ersten zehn Jahre nach Vertragsabschluss keine steigenden Zinsen befürchten muss. Wer eine oder mehrere Anschlussfinanzierungen nach dieser Zeit vermeiden will, kann eine noch längere Zinsbindung bis zur vollständigen Tilgung eingehen, doch ist in diesem Fall grundsätzlich mit einem höheren Zinssatz zu rechnen. Dieses sogenannte Volltilgerdarlehen sichert ihnen die günstigen Zinsen für die gesamte Laufzeit. Vorteilhaft ist diese Finanzierungart vor allem, weil sich Kreditnehmer keine Sorgen mehr um die Anschlussfinanzierung mehr machen müssen. Das Zinsänderungsrisiko fällt für sie weg.

Restschulden vorausschauend kleinhalten

Die monatlichen Kreditraten setzen sich aus Zinsen und Tilgung zusammen. Bei einer hohen Anfangstilgung kann der Kreditnehmer zum Ende der Vertragslaufzeit von geringeren Restschulden profitieren. Empfehlenswert ist es daher, eine möglichst hohe Anfangstilgung zu zahlen – sofern die eigenen finanziellen Mittel dies zulassen. Insbesondere Niedrigzinsphasen verstärken diesen Effekt, da die Restschulden dank der niedrigen Zinsen bei gleich hoher Monatsrate gesenkt werden. Abhängig von Kreditsumme, Laufzeit und Tilgung fällt die Höhe der Schulden nach Laufzeit des Darlehens aus. Wer in diesem Fall nicht auf Ersparnisse zurückgreifen kann, muss seine Schulden mit der bereits erwähnten Anschlussfinanzierung tilgen. Ein sogenanntes Anschlussdarlehen wird häufig von den Kreditgebern mit Ablauf der eigentlichen Vertragsfrist unterbreitet. Um die bestmöglichen Konditionen zu erhalten, sollte es mit anderen Angeboten verglichen werden. Eine andere Option stellt das sogenannte Forward-Darlehen dar. Dieses Annuitätendarlehen, also die Kreditzahlung bei gleichbleibenden Raten, ermöglicht es den Kreditnehmer, sich bereits vor Ablauf des langfristigen Kredits niedrige Zinsen zu sichern. Ein Nachteil besteht allerdings darin, dass Banken für das Verschieben des Kredits eine Gebühr erheben, die sich in einem Rahmen von etwa 0,1 Prozentpunkten für ein Jahr und rund 0,8 Prozentpunkte für vier weitere Jahre bewegt.

FOTO: v.poth – fotolia.com